Wednesday, October 12, 2005

Liebe


Die Liebe ist der reine Ausdruck des Atma (Selbst, Geist, Spirit) im Herzen. Das Atma ist die Reflexion des Göttlichen im Menschen. Das Atma liebt bedingungslos alle Menschen und ist die Quelle der Liebe, der Freude und des Friedens. Die Liebe ist die Basis der Schöpfung und die universelle lebendige Kraft, welche alles zum wachsen bringt - rein und reinigend, Freude schenkend.

Die Realität kann man immer nur durch das Herz, nicht durch den Verstand erkennen. Die reine Liebe ist die Liebe des Spirit - ohne Erwartungen, großzügig, losgelöst und grenzenlos. Die Kundalini wird durch reine Liebe genährt. Die Liebe ist die stärkste Macht und ein kraftvoller Magnet. Verhaftete Liebe ist der Tod der Liebe. Ohne Liebe gibt es keine Kreativität.

Das Göttliche hat diese Welt geschaffen, weil es die Menschen liebt und segnen möchte. Die Menschen wurden geschaffen, damit durch sie die göttliche Liebe fliesen kann. Der Mensch kann das Göttliche nur durch die Liebe erkennen.

Nur wenn die Menschen einander lieben, sind sie auch imstande das Göttliche zu lieben. Im Umgang mit anderen Menschen zählt nur die Liebe. Es gibt viele Wege, Liebe auszudrücken. Der Ausdruck der Liebe ist spontan. Für jedes Problem zwischen den Menschen ist die Liebe immer die Lösung.

Liebe

Die Liebe ist symbolisiert durch das Ghee (Öl) in der Öllampe, welches mild und sanft die Liebe des Herzens ausdrückt, es brennt um sein sanftes Licht der Liebe zu verbreiten.

"In the lamp the ghee represents the mild and soft love of the heart and it burns to give soothing light of love to others."
Shri Mataji Nirmala Devi

Weisheit

"Wisdom is a thing that gives you, first of all, complete peace. If
your wisdom is developed, then you become very peaceful because
whatever people may say, whatever they may do, whatever aggression
they may do, whatever it is, you are peaceful and you see the
stupidity of the other person, of the other nations and you
understand why they are doing it."

Shri Mataji Nirmala Devi
Navratri Pooja, 1998

Weisheit


Ein unschuldiger Mensch ist gleichzeitig ein weiser Mensch. Weisheit ist dem Intellekt und Wissen überlegen und nur möglich, wenn man sich der Grenzen der Rationalität bewusst ist. Weisheit ist Ergebnis eines spirituellen Erkenntnisprozesses.
Eine weise Person weiß nicht nur um Richtig und Falsch, sie kennt auch ihre Kräfte und Grenzen. Sie ist ehrlich gegenüber sich selbst und anderen und unterstützt andere Personen auf deren Weg zur Erkenntnis. Das Essen der Früchte vom Baum der Erkenntnis ist kein Sündenfall, sondern ganz im Gegenteil: Erkenntnis ist das Ziel unseres spirituellen Aufstieges und durch die Meditation erreichbar. Die Weisheit ist seit Anbeginn der Zeit vorhanden, wir müssen sie nur in unser Bewusstsein lassen.

Wahrheit


„In unserer Weisheit müssen wir erkennen, dass die Wahrheit in der Tat absolut und nicht relativ oder variabel ist, so wie wir es normalerweise empfinden - wie die sechs blinden Männer (ein Jude, Christ, Muslim, Sikh, Buddhist und Hindu), die einen Elefanten von sechs verschiedenen Gesichtspunkten aus beschreiben: einer hält den Rüssel und sagt: „Es ist lange wie eine Schlange.“, der andere spürt ein Bein und sagt: „Es ist massig wie ein Baumstamm.“ Jeder ist der festen und auch gerechtfertigten Überzeugung, dass das, was er herausgefunden hat, auch stimmt, aber sie widersprechen einander alle, denn jeder verfügt nur über eine partielle und relative Ansicht. Natürlich ist die Rationalität, die möglicherweise nicht einmal den Elefanten berührt, sondern vielleicht wirklich nur einen Baumstamm, oder auch nur ein hängendes Stück Seil, oder eine giftige Schlange, nicht einmal so sehr in der Realität verankert wie die Wahrnehmung des Blinden. Solange ihr nicht Zugang habt zur absoluten Wahrheit, welche eine Totalität ist, solange ihr nicht den ganzen Elefanten sehen könnt, wie könnt ihr entscheiden, ob eure Ansicht die richtige ist?“

H.H. Shri Mataji Nirmala Devi
New Year Eve, 1992.

Verzeihen


Jesus Christus hat uns eine mächtige Waffe geschenkt – das Verzeihen. Verzeihen ist zugleich die einfachste und zugleich edelste Haltung.

Wenn uns jemand Leid angetan hat oder uns verärgert oder irritiert hat, ist es am besten zu sagen: Ich verzeihe. Wenn wir verzeihen, dann existiert das Problem nicht mehr, die Person kann uns nicht mehr quälen, sie belastet nicht mehr unsere Aufmerksamkeit. Wenn man verzeiht, lässt man das Schlechte nicht in sich hinein.

Sobald man verzeiht, steigt die Kundalini auf, und wir hören auf zu leiden. „Ich verzeihe“ ist ein gutes Mantra, um unerwünschte Gedanken los zu werden. Das Agnya Chakra öffnet sich, und man kann in den Zustand des gedankenfreien Bewusstseins eintreten und spirituell wachsen.

Kollektivität


Die Kollektivität ist nicht nur für die Weiterentwicklung des Einzelnen wichtig, sie ist das Motor und Ziel der Evolution. Der Sinn und Zweck der Schöpfung wird dadurch erfüllt. Das besondere an Sahaja Yoga ist, dass es sich bei diesem Yoga um einen kollektiven Prozess handelt und sich als kollektives Phänomen manifestiert.

Jede/r einzelne ist durch die Kundalini mit dem Göttlichen verbunden und dadurch auch mit jedem/r anderen verbunden. Alle sind Zellen in ein und demselben göttlichen Körper. Im Königreich Gottes ist man Teil des Ganzen, es ist dort nicht möglich ein Einzelner zu sein. In der Kollektivität beginnt in einem lebendigen Prozess die eigene Reife. Man genießt das gemeinsame Atma und dieses ist die größte Freude.

Wenn es jemandem nicht gelingt kollektiv zu sein, wird er eines Tages verschwinden. Die Situation ist mit einem Baum vergleichbar, von dem sich ein Blatt löst. Sobald das Blatt abfällt ist, ist es alleine nicht mehr existenzfähig. Es ist wichtig, sich zu öffnen um den Saft des Baumes zu trinken. Es ist wichtig, die Vorstellung aufzugeben, etwas Besonderes und Einzigartiges zu sein, und sich dem Ganzen hinzugeben damit aller Segen fließen kann.

Introspektion


Introspektion ist ein wichtiger Schlüssel zu innerem Wachstum. Introspektion findet statt, wenn wir innehalten, und dabei das, was wir gesagt und getan haben und den Effekt, den unsere Worte und Taten auf andere hatten, ehrlich betrachten. Indem wir uns selbst erkennen, entwickeln wir uns weiter.

Der Schlüssel dazu ist Bescheidenheit. Diese liegt in der Fähigkeit, unsere Schwächen, Konditionierungen und Bindungen an unser eigenes Ego, alle unrunden Ecken und Kanten zu sehen. Damit wir Freude an unserem Leben haben können, sollten wir auch unsere eigenen Schwächen und die Aufgabe, die in der Überwindung der inneren Hindernisse liegt, genießen können. Introspektion findet dann wirklich statt, wenn wir keine Schuldgefühle haben, und uns nicht für unsere Fehler und Schwächen rechtfertigen wollen, nicht einmal vor uns selbst.

Großzügigkeit



Durch Großzügigkeit nähren wir unsere Herzen. Großzügigkeit ist der beste Weg unsere Liebe zu anderen auszudrücken. Wir geben in dem Bewusstsein, dass Gott uns gegeben hat. Durch Großzügigkeit entsteht ein Kreislauf, und dadurch lösen sich unsere materiellen Probleme. Wenn nur eine Türe offen steht, wird keine frische Luft hereinkommen, wenn man eine andere Türe aufmacht, zirkuliert die Luft.

Durch das Geben können wir die größten Fortschritte in unserer Emanzipation machen. Manche Menschen haben viel gegeben, und dadurch noch mehr erreicht. Menschen, die im Gleichgewicht sind, sind sehr großzügig. Selbst der größte materielle Reichtum ist bedeutungslos, solange man keine Großzügigkeit zeigt, allerdings auf stille und diskrete Art.

Man kann die Schönheit von materiellen Dingen genießen, ohne sie gleich besitzen zu wollen. Oder man besitzt sie, genießt sie, und schenkt sie weiter. Großzügigkeit bedeutet, andere zu bewirten und ihnen Schutz zu gewähren, ihnen zu helfen sich wohl zu fühlen, Frieden zu finden, Schönheit zu empfinden. Durch das Geben erlangen wir größte Freude.

Freier Wille


Der Freie Wille, die Freiheit des Menschen, sich für das eine oder andere, auch für das Gute oder das Schlechte zu entscheiden, ist eines der Grundgesetze des Kosmos.

Die absolute Freiheit ist die Essenz von Sahaja Yoga. Niemand kann ohne sein Einverständnis seine Kundalini erweckt bekommen. Der Freie Wille ist eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür, dass sich das Göttliche im Menschen manifestieren kann.

Erziehung

Ziel der Sahaja Yoga Erziehung ist es, Kinder zu verantwortungsbewussten Menschen heranwachsen zu lassen, die sich selbst und die gesamte Schöpfung respektieren. Auf dem Weg dahin brauchen sie liebevolle Begleitung, die es ihnen ermöglicht, die ihnen innewohnenden Qualitäten wie Selbstrespekt, Großzügigkeit, Freundlichkeit, Mut, Anstand, Feingefühl, Rücksicht, Barmherzigkeit zu entwickeln.

Da Kinder sehr viel vom Verhalten der Erwachsenen lernen, ist es wichtig, dass wir uns ihnen und auch allen anderen Menschen gegenüber respektvoll benehmen. Daneben ist aber auch Gespräch wichtig, um Werte zu transportieren und Beziehungen zu festigen. So können auch Strafen vermieden werden. Liebe und Fröhlichkeit sollen die Grundlage der Sahaja Yoga Erziehung sein.

Kinder



Eure Kinder sind nicht Eure Kinder
Es sind die Söhne und Töchter des Lebens Verlangen nach sich selbst.
Sie kommen durch euch, doch nicht von euch;
und sind sie auch bei euch, so gehören sie euch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, doch nicht eure Gedanken,
denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Ihr dürft ihren Leib beherbergen, doch nicht ihre Seele.
Denn ihre Seele wohnt im Haus von Morgen,
das ihr nicht betreten könnt, selbst nicht in euren Träumen.
Ihr dürft euch bestreben, ihnen gleich zu werden,
doch sucht nicht, sie euch gleich zu machen.
Denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es beim Gestern.
Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder als lebende Pfeile entsandt werden.
Der Schütze sieht das Zeichen auf dem Pfad der Unendlichkeit,
und er biegt euch mit seiner Macht, auf dass seine Pfeile schnell und weit fliegen.
Möge das Biegen in des Schützen Hand euch zur Freude gereichen.
Denn so wie er den fliegenden Pfeil liebt,
so liebt er auch den Bogen, der standhaft bleibt.

Khalil Gibran, Der Prophet